Wildbienenförderprojekt Beckenried (NW)

Projektleitung: André Rey

Ausgangslage
Die gefährdete (VU) und auf der Alpennordseite extrem seltene Riesen-Scherenbiene (Chelostoma grande) kommt in Beckenried aktuell noch vor, vermutlich jedoch in einer kleinen und isolierten Population. Die Art soll im Rahmen eines Förderprojektes 2025-2028 gezielt gefördert werden. Die Art nistet im Totholz – z.B. an strukturreichen und besonnten Waldrändern – und sammelt auf angrenzenden extensiv genutzten Magerwiesen Pollen von Knautien. Weitere Zielarten, welche derselben ökologischen Gruppe zugeordnet werden können und von denselben Massnahmen profitieren, sind die beiden ebenfalls potentiell gefährdeten (NT) Arten Knautien-Sandbiene (Andrena hattorfiana) und Wald-Blattschneiderbiene (Megachile ligniseca).

Foto: Das Weibchen der Riesenscherenbiene (Chelostoma grande) an einer Knautienblüte, ihrer exklusiven Pollenquelle (Foto: ©André Rey).

Das Projektgebiet liegt an der nordwest-exponierten Hangflanke oberhalb des Dorfes Beckenried, hangseits der Autobahn, in Höhenlagen zwischen 500 und 1000 m.ü.M. Die Landschaft ist durch einen mosaikartigen Wechsel zwischen Hecken, Wald und Grünland geprägt. Extensiv genutztes Grünland ist vorwiegend in frischen und feuchten Ausprägungen vorhanden. Voraussichtliche Massnahmen sind einerseits die Förderung von Wiesen mit guten Knautien-Beständen, welche während der gesamten Flugzeit der Zielarten blühen (Optimierung Schnittzeitpunkte), andererseits Waldrandaufwertungen mit der Förderung von besonntem Totholz.

Projektziel
Das Ziel des Projektes ist es, den Fortbestand der Hauptzielart im Gebiet langfristig zu sichern und ihre Ausbreitung über die isolierte Reliktpopulation hinaus zu fördern. Daneben sollen weitere, im betroffenen Gebiet vorkommende Schutzarten gefördert werden

Foto: Auch die Knautien-Sandbiene (Andrena hattorfiana) bevorzugt heisstrockene Wildblumenwiesen und sammelt den Pollen von Knautien (Foto: ©André Rey).

Foto: Ihrerseits eine Totholznisterin ist auch die Holz-Blattschneiderbiene (Megachile ligniseca) entlang von Waldrändern anzutreffen. Sie sammelt den Pollen von Blüten mehrerer Pflanzenfamilien, darunter auch Knautien (Foto: ©André Rey).

Resultate 2025
2025 konnte das Vorkommen der Haupt-Zielart im Rahmen weiterer Kartierungen bestätigt werden.

Finanzierung
Dieses Projekt wird vom Kanton Nidwalden unterstützt. Zudem läuft die Suche nach weiteren Fördergeldern für dieses Proiekt.