Herblinger Markt: Wildbienen-Patch # 9

Vorhandene Niststrukturen:
• Schütter bewachsene Kies- und Erdbodenstellen richten sich an Bodennister.
• Totholz spricht Morsch- und Totholznister ebenso an wie Hohlraumnister.
• Ein Asthaufen bietet Nistmöglichkeiten für Markstängelnister.

 

Leitart:
Die Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea) ist die Leitart dieses Standorts. Sie ist ganz schwarz, je nach Lichteinfall leuchten ihre Fügel aber tiefblau. Mit bis zu 30mm Körperlänge ist sie eine der grössten Wildbienen Mitteleuropas. Ein arttypisches Merkmal sind zwei orange Glieder kurz vor dem Fühlerende des Männchens.
Das Weibchen nagt ihre Bruthöhlen in morsches oder weissfaules Totholz, gelegentlich auch in Baumpilze. Sie kommt aber auch mit sehr dicken Pflanzenstängeln zurecht: In Italien wurden Nester in Stängeln des auch bei uns verbreiteten Neophyts Arundo donax (Riesenschilf) nachgewiesen.
In den 30 – 40cm langen Gängen legt das Weibchen bis zu 15 Brutzellen an und bestückt jede mit einem riesigen, bis 11mm langen Ei.
Die Blauscharze Holzbiene ist ein sehr agile und ausdauernde Fliegerin, die weitreichende Pollensammelflüge unternimmt. Obschon sie eine deutliche Vorliebe für Schmetterlingsblütler entwickelt sammelt sie auch den Pollen anderer Pflanzenfamilien wie etwa von Lippenblütlern, Korbblütlern und Borretschgewächsen. Die neue, im August geschlüpfte Generation fliegt bis in den Oktober hinein, überwintert dann und kann an warmen Tagen oftmals bereits im folgenden Februar beobachten werden.

Weibchen:

Weibchen beim Nagen einer Bruthöhle in weissfaules Holz. (Video: ©Jürg Sommerhalder)

Männchen:

Arten an diesem Standort:
Hier werden wir Wildbienen-Arten auflisten, die im Sommer 2021 an diesem Standort tatsächlich beobachtet werden können.


Alle Fotos auf dieser Seite: © Jürg Sommerhalder

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